4. Teilergänzungen

Die 4. Teilergänzungen der Zürcher S-Bahn bildeten den grössten Angebotsausbau in der Geschichte des ZVV. Damit konnten Kapazitätsengpässe beseitigt und die zusätzliche Nachfrage aufgefangen werden.

Das Projekt wurde von 2014 bis Ende 2018 in drei Etappen umgesetzt. Alle Etappen wurden von einem Ausbau des Busangebotes in den Regionen begleitet. Der Kapazitätsausbau war auf nationale und regionale Grossprojekte abgestimmt. Neben der Durchmesserlinie waren die Projekte HGV-Anschluss (europäisches Hochgeschwingikeitsnetz) sowie das Konzept ZEB (Zukünftige Entwicklung der Bahninfrastruktur) von zentraler Bedeutung.

Angebot

Bis 2010 stiegen die Passagierzahlen in der Zürcher S-Bahn gegenüber dem Start 1990 um rund 150 Prozent. Die rasant steigende Nachfrage erforderte ein grösseres Angebot. Im Rahmen der 4. Teilergänzungen wurden neue Linien eingeführt und bestehende Linien neu verknüpft oder verlängert sowie in den Hauptverkehrszeiten häufiger betrieben. Insgesamt wurde das Angebot um 25 Prozent erhöht. Diese Angebotsverbesserungen hatten Anpassungen am bestehenden Linienkonzept zur Folge.

Infrastruktur

Damit die 4. Teilergänzungen anrollen konnten, mussten diverse Gleisanlagen und Bahnhöfe ausgebaut werden. Ebenfalls waren Anpassungen an Signalanlagen nötig, damit die Züge in kürzeren Zeitabständen folgen konnten.

Kosten und Finanzierung

Die Infrastrukturausbauten wurden vom Kanton Zürich, aber auch vom Bund und den Nachbarkantonen mitfinanziert. Die Kosten der Bahnanlagen, die direkt den 4. Teilergänzungen zuzurechnen sind, beliefen sich auf rund 350 Millionen Franken. Aufgrund der territorialen Zuordnung der Kosten entfielen rund 250 Millionen Franken der Investitionssumme auf das Gebiet des Kantons Zürich. Der Bund beteiligte sich am Kantonsbeitrag mit 35 bis 40 Prozent. Der Rest entfiel auf die Nachbarkantone.

Neues Rollmaterial

Das im Rahmen der 4. Teilergänzungen ausgebaute Angebot verlangte nach mehr Fahrzeugen. Der ZVV und die SBB brachten deswegen neue Zugkompositionen auf die Schiene. Aber auch die alte S-Bahn-Generation wurde aufgefrischt.

Die SBB hatte bei der Firma Stadler Rail 49 Züge der neusten 3. Generation von Doppelstockzügen (Regio-Dosto) für den Einsatz in der Zürcher S-Bahn in Auftrag gegeben. Diese wurden bis 2018 etappenweise in Betrieb genommen. Optimierungen standen auch bei den 115 Doppelstockzügen (DPZ) der 1. Generation an. Bis 2018 wurde je ein Zwischenwagen durch einen neuen Niederflurdoppelstockwagen (NDW) ersetzt, was einen stufenfreien Zugang in die Züge ermöglicht. Gleichzeitig wurden diese Zwischenwagen modernisiert: Sie erhielten eine Klima-Anlage, frisch revidierte Innenräume und grosszügige Einstiegszonen.

Doppelstockzug der 1. Generation
1. Generation: Doppelstockpendelzug plus (DPZplus, Quelle: SBB)
Doppelstockzug der 3. Generation
3. Generation: Doppelstocktriebzug (Regio-Dosto, RABe 511)

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