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Durchmesserlinie
Ein neuer Bahnhof, ein neuer Tunnel und zwei neue Brücken: Die Zürcher Durchmesserlinie ist ein Generationenprojekt und eines der grössten Bauwerke im Bahnsystem Schweiz. Die Inbetriebnahme erfolgte termingerecht in zwei Etappen Mitte 2014 und Ende 2015. Dank ihr kann der ZVV das S-Bahn-Angebot zukünftig markant steigern.
Die Durchmesserlinie verbindet Altstetten, Zürich Hauptbahnhof und Oerlikon. Sie bringt Entlastung für den Hauptbahnhof und sorgt gesamtschweizerisch für mehr Fahrplanstabilität. Auf den Fahrplanwechsel 2015 hin konnten bestehende Ost-West-Verbindungen beschleunigt und neue Direktverbindungen eingeführt werden. Der neue unterirdische Durchgangsbahnhof Löwenstrasse sowie die Ladenpassagen Gessnerallee und Sihlquai – die den neuen Bahnhof mit dem ersten Durchgangsbahnhof Museumstrasse und den Perrons in der Haupthalle verbinden – sind entsprechend der Langfristigkeit der Investition grosszügig gestaltet. Nach Westen ermöglichen zwei neue Brücken von der Langstrasse bis Altstetten eine behinderungsfreie Ausfahrt in Richtung Westen. Nach Osten fahren die Züge durch den neuen Weinbergtunnel Richtung Bahnhof Oerlikon, der erweitert und modernisiert wurde. Zwei zusätzliche Gleise schaffen im Bahnhof Oerlikon zudem die Voraussetzungen für weitere Angebotsausbauten in diesem Korridor.
Erste Etappe seit Mitte 2014 in Betrieb
Nach sieben Jahren Bauzeit wurde im Juni 2014 mit der Eröffnung des neuen Tiefbahnhofs Löwenstrasse und des Weinbergtunnels die erste Etappe der Durchmesserlinie in Betrieb genommen. Mit der Eröffnung verkehrten die ersten S-Bahn-Linien auf der neuen Strecke. Die Fahrgäste profitieren seither von kürzeren Reisezeiten, zusätzlichen Verbindungen und mehr Sitzplätzen.
Der neue Bahnhof liegt 16 Meter unter den Gleisen 4–9 des Hauptbahnhofes und unter der Sihl. Die Gesamtlänge des Bahnhofs beträgt 675 Meter. Er hat zwei Mittelperrons mit vier Gleisen für Züge des Fern- und Regionalverkehrs und ist komplett behindertengerecht gebaut. Der doppelspurige Weinbergtunnel zwischen Zürich HB und Oerlikon ist 4,8 Kilometer lang und hat einen Durchmesser von über 11 Meter. Er unterquert Limmat, ETH, Universitätsspital und das SRF-Radiostudio.
Zweite Etappe im Dezember 2015 abgeschlossen
Ende 2015 wurden die Letzigraben- und die Kohlendreieckbrücke in Betrieb genommen und die Durchmesserlinie somit vom Bahnhof Löwenstrasse bis nach Altstetten verlängert. Seit der Fertigstellung der beiden Brücken rollt auch der Fernverkehr über die Durchmesserlinie. Auf der stark ausgelasteten West-Ost-Achse konnte die SBB das Angebot so weiter ausbauen. Seit Dezember 2015 verkehren im Bahnhof Löwenstrasse pro Tag insgesamt 460 Züge, davon 140 Fernverkehrszüge und 320 S-Bahnen. Der Hauptbahnhof Zürich hat nun genügend Kapazität, um die prognostizierte Zunahme des öffentlichen Verkehrs auf absehbare Zeit bewältigen zu können. In den Jahren 2016 und 2017 werden noch einzelne Publikumsanlagen im Hauptbahnhof (Aufgang Europaallee) und in Oerlikon fertiggestellt.
Gemeinsames Projekt von Bund und Kanton
Die Planungsphase begann 2002, nachdem die Zürcher Stimmbevölkerung im Jahr zuvor den kantonalen Kredit mit über 80 Prozent Ja-Stimmen angenommen hatte. Die Kosten für die Durchmesserlinie belaufen sich insgesamt auf zwei Milliarden Franken und werden zu rund einem Drittel vom Kanton Zürich und zu rund zwei Dritteln vom Bund getragen.